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Kapelle am grab von priester und mönch Jurgis Pabrėža

Im alten Friedhof von Kretinga steht eine gemauerte neogotische Kapelle aus dem Jahr 1933 (seit 1993 ins Register der Kulturobjekte eingetragen). In Allerseelen flattert hier ein Meer von Kerzen. An sonstigen Tagen kommer die Leute hierher um zu beten und Fürbitten auszusagen. Die erhaltenen Gnaden wurden in der Zwischenkriegszeit sogar in einem Buch im Kloster eingetragen, und die wichtigsten Meldungen wurden in der Zeitschrift „Pranciškonų pasaulis“ (Franziskanerwelt) veröffentlicht.

Was ist Besonderes an dieser Kapelle, warum zieht sie immer noch die Leute heran? Sie ist dadurch einzigartig, dass hier ein Samogitier bestattet ist, nach dessen Seligsprechung die Franziskanermönche in der Zwischenkriegszeit strebten. Es wurden erforderliche Zeugnisse der Seligkeit ermittelt, doch die sowjetische Okkupation Litauens hat diese Tätigkeit unterbrochen und die meisten Unterlagen davon sind verlorengegangen.

Dieser Samogitier, der ein Seliger zu sein wert ist, heißt Jurgis Pabrėža (1771–1849), bekannt als Vater Ambrozijus. Er war ein Franziskanermönch, Forscher im Botanikbereich und Volksarzt. Seine Persönlichkeit war derart vielfältig, dass er manchmal mit Leonardo da Vinchi verglichen wird.

Jurgis Pabrėža wurde am 15. Januar 1771 in der Pfarre Lenkimai Dorf Večiai geboren. 1796 wurde er zum Priester eingeweiht. Im Alter von 45 Jahren ist er dem Dritten Oden des heiligen Franziskus (Tertiaren) beigetreten und wurde Mönch mit dem Namen Vater Ambrozijus. Motiejus Valančius (Bischof Samogitiens) schrieb: „Leute hören seine Predigten mit größter Aufmerksamkeit an, als ob er ein Apostel wäre. Eine Vielzahl gottesfürchtiger Leute halten ihn für einen Führer zum ihren Heil, deshalb hört Priester täglich stundenlang Sünden beichten.  Zur Bildung der Leute auch nach dem Tode hat er Bücher geschrieben. Gott, lasse ihm lange Jahre leben und einen reichen Herrn finden, der die durch ihn geschriebenen Bücher drucken lässt und den Leuten verkündet!“

J. Pabrėža hat über 50 Werke der Botanik gewidmet, ebenso ein lateinisch-litauisches Botanikwörterbuch, litauisches Wörterbuch von Termini der Pflanzenmorphologie, das erste Lehrbuch für Geografie in litauischer Sprache, Wörterbuch der geografischen Termini, Wörterbuch der medizinischen Termini, Lehrbuch für Latein u. a. herausgegeben.

Im Gedächtnis von Samogitiern ist J. Pabrėža ist nicht nur als ein heiliges Leben führender Mensch erhalten, sondern auch als ein Arzt. Hier ein Paar Zeilen von Schriftsteller Juozas Tumas-Vaižgantas, der J. Pabrėža beschreibt: „Obwohl er einen großen Schrank von Medikamenten hat, behandelt er Leute beinahe ausschließlich mit Kräutern. Seine Zelle mit Nummer 28 und das ganze Korridor duftete nach Kräutern. Jeden Tag kamen viele Kranken: die Frauen warteten unten, denn die Etage, wo die Mönche wohnen, durften die Frauen nicht betreten. Die Männer kammen in den Sprechstunden direkt in seine Zelle. Wenn ordentliche Zeit für ihn als Mönch kam, ging er in ein anderes Zimmer und drei Stunden lang auf den Knien meditierte vor dem Gekreuzigten. Erst nach Beendigung seiner geistigen Praxis kehrte er zu seinen Kranken und Besuchern zurück.“

1849 mit fast 78 Jahren ist Jurgis Pabrėža nach den Sprechstunden friedlich betend in seiner Zelle gestorben.

1993 wurde auf der Grünanlage vor der Franziskanerkirche und Kloster in Kretinga ein Denkmal aus Bronze aufgestellt, der Dankbarkeit der Stadbewohner Kretingas ihrem Landsmann J. Pabrėža darstellte.

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